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Programm | Smart Cities Tag 2016

Programm_SCT_2016 (166,6 KiB)
20.Juli | ab 18:00h / Gasthof Jaidhaus:
COMETOGETHER
 
21.Juli | 09:00-18:00h / Hösshalle:
SMART CITY TAG: Inputs, Workshops, Wanderungen...
 
21.Juli | ab 19:30h / Hösshalle:
SCHMANKERLBUFFET und Ausklang
 
22.Juli / Vormittags:
SMART CITY WANDERUNGEN
 

Kurz-Inputs

Michael Paula / bmvit: Neue Ansätze und Instrumente für “Smart Cities” 2010-2015

“Die Zukunft wird im urbanen Kontext geschmiedet – sowohl von den Verbrauchern, als auch durch die Möglichkeit, nachhaltige Konzepte hier zu realisieren.”

Für Michael Paula vom bmvit birgt der breite Begriff der Smart City eine Chance. Hier finden Konzepte für den Verbraucher und eine energieeffiziente Stadt der Zukunft ein gemeinsames Dach. Schließlich entsteht eine attraktive Stadt nicht nur durch Technologie – auch soziale Prozesse und strukturelle Innovationen braucht es, so Paula. Deshalb sollen Forschungsgelder auch die Implementierung des wissenschaftlichen Outputs begleiten. Die gute Nachricht am Schluss des Vortrags: In Zukunft greift eine neue Schiene der Forschungsförderung genau diesen langfristigen Prozessen unter die Arme.

Hans Schnitzer / StadtLABOR Graz: Smart City Labs for the transition towards livable cities

„Jeder, der sich berufen fühlt, kann einen Smart City Prozess starten“

Es gibt kein Monopol auf „Smart City“-Ideen – verschiedenste Akteure können tätig werden. Im Erasmus+ geförderten Projekt SMACC entwickelten Europäische Kooperationspartner gemeinsam mit dem Stadtlabor Graz ein Vermittlungs- und Trainingskonzept, das Stadtverwaltungen, Bauträger, Unternehmen aber auch interessierte BürgerInnen angespricht. Damit soll der Smart City Ansatz einem breiteren Kreis bewusst gemacht werden. Die Arbeitsgruppe machte sich dazu die Methode des “Design Thinking” nutzbar.

Ernst Rainer / TU Graz: Smart Urbanism Team Sharinginfrastruktur und Stadtentwicklung

“Das Grundprinzip einer smarten Stadtentwicklung ist es, innovative Entwicklungen zuzulassen”

Die „Wirtschaft des Teilens“ erreicht immer größere Segmente der Bevölkerung und wird von Unternehmen verstärkt aufgegriffen. Am Beispiel von Food Sharing und sogenannten Fab Labs zeichnet Rainer nach, wie die Sharing Economy unter den richtigen Rahmenbedingungen in der Stadt Fuß fasst. Daran zeigt sich, dass neue Entwicklungen nicht allein Bottom-Up oder Top-Down entstehen. Stadtentwicklung sollte mit der passenden Infrastruktur dem Wandel in der Gesellschaft Raum geben und Ideen aufkeimen lassen.

Karin Harather / TU Wien: Smart Cities–Displaced: Stadt, Raum und Flucht

“Anfangs hatten wir keinen Überblick, keine Materialien, kein Budget – aber jede Menge Ideen, Motivation und Zeit”.

Das Projekt „Displaced“ fiel Karin Harather, ihrer Kollegin Renate Stuefer und ihren Studierenden der TU Wien zu, als 850 Asylwerber im gleichen Haus Quartier bezogen wie die Zentrale beim Stadtfestival „urbanize!“. Studierende und Asylwerber eigneten sich die Notunterkunft gemeinsam an: Sie bauten aus vorhandenem Material Spielecken, eine Bibliothek, schufen Gemeinschaftsbereiche und kümmerten sich um ganz Grundsätzliches wie Sanitäranlagen. Neben den materiellen Werten standen bei dem Projekt auch die gelebte Solidarität und Wissensaustausch im Zentrum – auch das fällt unter „smarte“ Planung, sagt Harather.

Hemma Bieser / avantsmart e.U.: Die digitale Energierevolution – wie Start-Ups die Energiewende beflügeln

“In Silicon Valley wollen die Menschen bis zum Mars fliegen, kein Mindset ist zu groß”

Anhand des Stromsektors zeigt Hemma Bieser Chancen auf, mit neuen Geschäftsmodellen NutzerInnen und KundInnen in das Zentrum und nicht an das Ende der Wertschöpfungskette zu stellen. Die neue österreichische Start-Up-Szene sieht sie hier als wichtigen Partner. Inspiriert von ihren Erfahrungen im Silicon Valley plädiert Bieser für den Mut groß zu denken, eine neue Kultur des Scheiterns und mehr Diversität im Innovationssektor.

Reinhard Haas / TU Wien - EEG: Kurzfristige Märkte vs. langfristige Investition in Energiedienstleistungsmärkten

“Es braucht politische Impulse.”

Der Energiepreis ist im Wandel. In dieser neuen Konstellation sieht Haas Platz für kurzfristige Innovationen durch Start-Ups, aber auch die Notwendigkeit politischer Impulse für eine Planung und Finanzierung mit Weitblick. Eine solche langfristige Investition könnte auch die Smart City betreffen. Sie hätte künftig Potential als Energieschwamm.

Barbara Hammerl / StadtLABOR Graz: Kooperation, Innovation, Transformation in der Stadtentwicklung

“Es braucht Kooperation am Ort des Geschehens, mit "Störungen" von außen.“

Barbara Hammerls Metier ist die Innovation und Entwicklung im Mikrokosmus des Stadtteils. Dazu braucht es Kooperation in ungewöhnlichen Konstellationen, mit neuen Akteuren statt altbekannten Kreisen. Am Beispiel des Brauquartiers Puntigam zeigt sie, wie langfristig eine neue Kooperationskultur entstehen kann. Nicht nur Bauträger schlugen unerwartete Richtungen ein – das Quartier konnte durch den neuen Ansatz auch sozial und in seiner Energieversorgung in seine Umgebung eingebettet werden.

Dietmar Kanatschnig / Österreichisches Institut für Nachhaltige Entwicklung: Smart Transition

“Nicht überall wo Vision draufsteht, ist Vision drinnen – Vision sollte zu einer strukturellen Veränderung und einer solidarischen Lebensqualität führen”

Kanatschnig verschafft einen Überblick über das WBGU-Gutachten zur transformativen Kraft der Städte, das in Insiderkreisen als „Lehrbuch für Nachhaltige Entwicklung“ gehandelt wird. Für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung in Deutschland ist Urbanisierung „eine Schicksalsfrage der Menschheit“ sowie „der Schlüssel zur nachhaltigen Gesellschaft“. Das Gutachten präsentiert einen Kompass für die wichtigsten Handlungsfeldern in der Stadt. Darunter finden sich Schlagwörter wie die polyzentrische Stadtentwicklung, inklusive Technologie, und die Verankerung von Kompetenzen für Innovation in der Stadt selbst.

Michael Cerveny /tina vienna & Christoph Chorherr, Planungssprecher der Grünen Wien: 10 Minuten zu aktuellen Wiener Themen

“Saisonspeicher symbolisieren das Herzstück in der Wärmeversorgung der Zukunft.”

Wien verzeichnete im Vorjahr einen Zuwachs von 43.000 neuen Stadtbewohnern. Genügend Wohnraum zu schaffen ist eine Herausforderung – eine andere, den Wärmebedarf der neu gebauten Stadtteile nachhaltig zu decken. Dieser Frage widmen sich Michael Cerveny und Christoph Chorherr, mit bemerkenswerten Einblicken: So gibt es etwa beim Warmwasser großes Potential zur Energieeinsparung. Auch Erdsonden sollen in Zukunft als Saisonspeicher verstärkt genutzt werden.

Weitere Informationen zum Smart Cities Tag findet Ihr auf nachhaltigwirtschaften.at